Was möchten Sie mit Ihrem Projekt in der Region bewirken?
Zielsetzung unseres Projekts ist es, „Nachhaltigkeit“ im Kindergartenalltag mit allen Sinnen begreifbar zu machen. Ein bewusst gestalteter Ressourcenverbrauch, nachhaltiges Bauen und Leben, Müllvermeidung, Umweltschutz und gesunde Ernährung sind nur wenige Beispiele hierfür.
Auf unserem neuen Grundstück gegenüber dem Tübinger „Sudhaus“ werden derzeit die Vorbereitungen zum Bau einer Jurte als neue Schutzunterkunft getroffen. Die Kreisläufe der täglich genutzten, natürlichen Ressourcen (Wasser, Strom, Wärme, Nahrung, Kompost) können im Alltag in und um eine Jurte besonders greifbar beobachtet und erlebt werden: So lässt sich beispielsweise durch das durchsichtige Tageswasserreservoir der eigene Wasserverbrauch genau beobachten. Über die geplanten Komposttoiletten, einen Komposthaufen für
Küchenabfälle und die natürlichen Verrottungsprozesse in der Natur lässt sich der Kreislauf des Lebens und das Entstehen von Erde und Dung von den Kindern verfolgen. Im geplanten Gemüsegarten pflanzen, pflegen und ernten die Kinder die heimischen Früchte, die sie später zum Essen zubereiten.
Natürlich setzen wir auch in Bezug auf Ernährung auf Nachhaltigkeit: Für das gemeinsame Frühstück bringt jedes Kind eine gesunde, vollwertige Brotzeit in einer wiederverwendbaren Box mit, sodass kein Müll entsteht. Einmal pro Woche kochen die Kinder gemeinsam mit dem pädagogischen Personal das Mittagessen für die Kindergartengruppe. So lernen die Kinder, wie Essen entsteht und zubereitet wird. Das Mittagessen wird überwiegend aus frischen, regionalen und saisonalen Bio-Zutaten gekocht, ist immer vegetarisch, meist vegan.
Durch dieses tägliche Spielen, Lernen, Speisen und „Sein“ in der Natur und der besonders konzipierten Unterkunft, werden Fähigkeiten wie Kreativität, Fantasie, Selbstständigkeit, Konfliktfähigkeit, Ausdauer, verantwortungsvolles Handeln, Problemlösekompetenzen, und Eigenschaften wie Mut, Selbstbewusstsein und
Vertrauen in sich, andere und das Leben, gestärkt.
Wofür würden Sie die Fördergelder verwenden?
Großer Wunsch unserer Gemeinschaft ist seit Beginn der Jurten- und Geländeplanung ein Pflanzenklärbecken für das Grauwasser. Nach aktueller Planung muss dieses von den Pädagog*innen gemeinsam mit den Kindern im nächsten Abwasserschacht entsorgt werden. Mit der Anlage einer Pflanzenklärung könnten die Kinder die Aufbereitung von Grauwasser allein durch natürliche Prozesse im Pflanzenklärbecken beobachten und darüber hinaus würde auf dem Grundstück ein kleines Feuchtbiotop entstehen an dem sich Frösche, Libellen und andere am Wasser lebende Kleintiere ansiedeln.
Sollte dieser Wunsch aufgrund zu hoher Kosten vorerst noch Traum bleiben, würden die Fördergelder für den Erwerb von heimischen Sträuchern, Stauden und Bäumen verwendet werden. In ihnen sollen Insekten Nahrung und Vögel Schutz finden, während sich unsere Kinder und Pädagog*innen an ihrer Blüte und ihrem Wachstum erfreuen.
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